Mittwoch, 20. April, 19.00 Uhr
Saal des Rathauses Kettwig, Bürgermeister-Fiedler-Platz 1
Diskussions- und Informationsveranstaltung mit:
· Regine Möllenbeck, Leiterin Fachbereich Schule Stadt Essen
· Dr. Thomas Doepner, Leiter Th.-Heuss-Gymnasium Kettwig
· Ulrike Pelikan, Leiterin der Gesamtschule Holsterhausen
· Walter Wandtke, schulpolitischer Sprecher GRÜNE Ratsfraktion
Moderation: Udo Steinhauer, sachkundiger Bürger Schulausschuss (Grüne)
Derzeit gibt es im Essener Süden (Bezirk 2, 8 und 9) zwar 8 Gymnasien, aber keine Gesamt- und Hauptschulen. Auch das Realschulangebot ist überschaubar. Gleichwohl gibt es auch im Essener Süden viele Grundschulabgänger/innen ohne Gymnasialempfehlung. Mit dem Ende 2015 vom Rat verabschiedeten Schulentwicklungsplan werden die Weichen für künftige Schulstandorte gestellt. So müssen z.B. erheblich mehr Gesamtschulplätze eingerichtet werden.
Regine Möllenbeck wird bei der Veranstaltung die wesentlichen Aussagen des Schulentwicklungsplans im Hinblick auf die weiterführenden Schulen im Bezirk Kettwig, Werden und Bredeney darstellen. Sie wird auch auf die ersten Erfahrungen mit der Umwandlung der Kettwiger Realschule in eine Dependance der Albert-Einstein Realschule und die Beschulung von Flüchtlingen eingehen.
Anschließend werden Dr. Thomas Doepner, Ulrike Pelikan und Walter Wandtke Stellung zu den Ausführungen von Frau Möllenbeck beziehen.
In der Diskussion soll es auch um die Frage gehen, ob der Essener Süden eine Gesamtschule benötigt.
Weiterführende Informationen:
Die Verwaltungsvorlage zum Schulentwicklungsplan kann unter folgendem Link heruntergeladen werden:
https://ris.essen.de/…
Der eigentliche Schulentwicklungsplan kann unter folgendem Link heruntergeladen werden:
https://ris.essen.de/s…
Der Anhang zum Schulentwicklungsplan kann unter folgendem Link heruntergeladen werden:
https://ris.essen.de/sd…
Anbei einige Auszüge aus dem Schulentwicklungsplan im Hinblick auf die weiterführenden Schulen:
Realschulen
Die Essener Realschulen sind bei Eltern und Schülerinnen und Schülern nach wie vor eine beliebte Schulform. In anderen Städten gibt es durchaus andere Entwicklungen, sie scheinen jedoch ohne weiteren Einfluss auf das Elternwahlverhalten in Essen zu sein. Auch die Sekundarschule ist als Schulform in Essen keine Option der Erfolg der Essener Sekundarschule in privater Trägerschaft begründet sich weniger aus der Schulform als aus der Trägerschaft.
Die Schulform Realschule hat sich der Inklusion geöffnet und beteiligt sich daran, Seiteneinsteiger zu beschulen. Insgesamt wird zunächst, so erscheint es in Essen, die Schulform weiterhin stabil nachgefragt bleiben.
Vor diesem Hintergrund ist dafür Sorge zu tragen, dass die Rahmenbedingungen für das bei Eltern akzeptierte Bildungsangebot weiterhin angemessen bleiben, vor allem im Hinblick darauf, dass räumlichen Bedarfen wo eben möglich entsprochen wird.
Insbesondere an 2 Standorten ist die weitere Entwicklung allerdings besonders zu betrachten:
– im Stadtteil Kettwig sind Lösungen zu finden, um neben dem Gymnasium in Kettwig eine schulische Alternative vorzuhalten;
– im Stadtteil Stoppenberg ist dafür Sorge zu tragen, dass das dort bestehende Realschulangebot erhalten bleibt.
Realschulangebot in Essen Kettwig:
Die Realschule Kettwig nimmt keine Anmeldung mehr entgegen und läuft sukzessive aus.
Gleichzeitig wird am Standort der Realschule eine Dependance der Albert-Einstein Realschule errichtet. Mit diesem Vorgehen werden die schulgesetzlich erforderlichen Schritte bezogen auf die Realschule Kettwig – für die letztmalig zum im August 2015 beginnendem Schuljahr eine Duldung zur Gründung von Eingangsklassen erteilt worden ist – gegangen.
Mit einer Schließung der Realschule in Kettwig verbliebe dort kein schulisches Alternativangebot zum Gymnasium; die Realschule in Essen-Rellinghausen, die aus Kettwig nächsterreichbare, ist stark nachgefragt und insofern nicht aufnahmebereit für eine Schülerschaft in dem Umfang, wie sie bisher in Kettwig angemeldet wurde.
Betrachtet man näher, an welchen Schulen im Essener Stadtgebiet Kinder aus Kettwig in die 5. Klasse hinein angemeldet werden, so zeigt sich, dass sie tatsächlich eher vereinzelt an den übrigen Schulen ankommen.
Insofern besteht erheblicher Bedarf, ein Realschulangebot in Kettwig vorzuhalten. Die prognostizierten Kinder- und Schülerzahlen sind stabil, so dass eine Dependance, die Anmeldungen direkt im Stadtteil entgegennimmt, eine stabile Klassenbildung erreichen wird.
Gymnasien
Die teilweise sehr deutlichen Ungleichverteilungen machen möglicherweise Interventionen erforderlich. Auch für Gymnasien sind, wie für die Schulen aller Schulformen, Zügigkeiten festgelegt als das Steuerungsinstrument des Schulträgers, mit dem zu gleichmäßiger Verteilung der Schüler und Schülerinnen und zu möglichst gleichmäßiger Klassenbildung beigetragen wird. Bei überstarker Nachfrage nach Schulplätzen an einigen Standorten werden zukünftig möglicherweise Ablehnungen ausgesprochen werden müssen, um im Rahmen der festgelegten Zügigkeiten zu bleiben.
Im Rahmen von Elternberatungsgesprächen ist auf die aufnahmebereiten Gymnasien zu verweisen. Für Schulen, an denen die Nachfrage durch die Eltern über mehrere Schuljahre deutlich unter dem Platzangebot liegt, müssen im Gespräch mit allen Beteiligten Wege gefunden werden, das Schul- Platzangebot besser auszuschöpfen.
Gesamtschulen
Vor dem Hintergrund der kontinuierlich Übernachfrage nach Schulplätzen an Gesamtschulen in den letzten Jahren, auch vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Gesamtschule schulstrukturell die Schulform ist, die in der Frage der inklusiven Beschulung (und auch der Seiteneinsteigerbeschulung) zukünftig noch mehr gefragt sein wird, ist der Bedarf an weiteren Gesamtschulplätzen unübersehbar.
Die zu erwartende große Zahl von Schülerinnen und Schülern aus den jeweiligen 4. Klassen heraus, braucht mehr Plätze als bislang bereitstehen.
Es sind weitere Gesamtschulplätze zu schaffen.
Das Platzangebot für diese Schulform ließe sich durch Erweiterung vorhandener Schulen und durch Neugründungen erweitern.
Vor allem die Gesamtschule Bockmühle zeigt, dass das gute Funktionieren einer Schule jenseits einer bestimmten Größe zunehmend schwierig wird. Das gilt besonders auch bei einer so heterogenen Schülerschaft, wie sie dem Auftrag der Gesamtschulen folgend gewünscht ist. Insofern sind Erweiterungen allein aus pädagogischer Überlegung heraus nur sehr begrenzt möglich; die gebäudliche Situation der Essener Gesamtschulen, die häufig in mehreren Schulgebäuden und an unterschiedlichen Standorten untergebracht sind, begrenzt die Möglichkeiten darüber hinaus.
Spürbar mehr Plätze an Gesamtschulen sind allein durch die Neugründung einer weiteren, mindestens vierzügigen Gesamtschule zu erreichen. Nicht nur aus Kostengründen, sondern vor allem weil eine Lösung schneller benötigt wird als eine Schule geplant und gebaut werden kann, kommt für diese Lösung nur wiederum (wie auch bei den letzten Neugründungen in Essen) die Nutzung vorhandener Schulgebäude in Frage.
Vor diesem Hintergrund sind alle Optionen zu prüfen.
Eine solche Option ist eine Neugründung im Gebäude der sukzessiv auslaufenden Gesamtschule Süd sobald die übergangsweise Unterbringung der Klassen des Heinz-Nixdorf Berufskollegs nicht mehr erforderlich ist. Das Gebäude ist nahezu optimal geeignet für das Vorhaben, dort eine vierzügige Gesamtschule einziehen zu lassen. Die Diskussion um die Schließung, organisiert als sukzessives Auslaufen, der bisherigen Gesamtschule-Süd belastet jedoch möglicherweise einen Neustart.
Gleichwohl, vor dem Hintergrund der in den Elternbefragungen mitgeteilten Gründe für die Schulform lässt sich vermuten, dass jede Schule, auch eine neu zu gründende Gesamtschule, letztendlich als Schule von den Eltern gewählt wird und für eine in ihren Augen gute Schule auch etwas weitere Wege in Kauf genommen werden, durchaus auch nach Essen Stadtwald.
Dennoch bleibt eine Neugründung im Essener Süden riskant; ein Standort in besserer Erreichbarkeit aus vielen Essener Stadtteilen, vor allen auch aus jenen mit wachsenden Schülerzahlen, würde es dem für die Gründung zu findendem pädagogischen Team leichter machen. Zudem ist das Schulgebäude zunächst auch noch für mindestens 2 Jahre komplett belegt und damit sind die Fristen im Grunde zu lang gemessen daran, dass eigentlich doch schneller die offenkundig von den Eltern gewünschten Schulplätze in dieser Schulform zur Verfügung stehen sollten und schneller weitere Schulplätze gebraucht werden.
Insofern ist intensiv nach für die Neugründung einer vierzügigen Gesamtschule geeigneten Gebäuden und räumlichen Möglichkeiten zu suchen.
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