Altenessen

Fußgänger- und Radwegsbrücke von Altenessen-Nord nach Vogelheim wiederbeleben

Viel ist in den vergangenen Jahren bereits für die Verbesserung des Radverkehrsnetzes in Essen getan worden. Auch die geplante sogenannte „Magistrale Vogelheim“ über die Zangenstrasse und später dann mit einem kreuzungsfreien Überweg endlang der nicht mehr für den Bahnverkehr gebrauchten Seitenbereiche der Bahnbrücke westlich des Altenessener Bahnhofs kann hier ganz neue Qualitäten für den Radverkehr bringen.
Trotzdem bleibt für einen möglichst störungsfreien Alltagsgebrauch dieser Radwege insbesondere an Kreuzungsbereichen zum übrigen Strassenverkehr noch viel zu tun.
Mehr alte Bahntrassen und Brücken nutzen

fahrradtrasse-einmuendung-altenessenerEin wichtiges Beispiel für noch versäumte Radverkehrsverbesserung ist bereits wenige 100 Meter nördlich des Karlplatzes in Altenessen zu erleben: Für Radfahrer*innen sieht die Radwegslage zumindest auf Stadtplänen sehr schön aus. Scheinbar könnte man von der Altenessener Strasse, beginnend in der Höhe Spritzenstr./ Böhmerheide auf einer früheren Bahntrase schnell nach Vogelheim radeln, freundlich links und rechts von Büschen und Bäumen des früheren Bahndamms umgeben.
Nur leider endet nach nicht mal einem Km auf Altenessener Seite, kurz bevor mensch in luftiger Höhe über den LKW und PKW-Massen der Gladbecker Str./ B224 die Autoschneise überwinden könnte, dieser Radweg an einem schnöden Zaun. Dieser Maschendrahtzaun sperrt eine völlig intakte Brücke ab, die mensch zu Fuß oder per Rad nutzen könnte.

Beherzter Abriß des Zauns?

Nach dem beherzten Abriß des Zauns könnte es hier zügig weitergehen: Es gibt einen soliden Unterboden der Brücke, nicht wie bei vielen anderen etwa nur alte Schienen und Bahnschwellen, zwischen denen die Strasse darunter aufscheint. Fußgänger könnten eigentlich sofort losmarschieren, Radfahrer*innen müssten sich noch an vielen alten Glasscherben stören. Sogar hohe Seitengeländer ( ursprünglich sicher gegen herabfallende Kohlestücke der Güterzüge installiert) sind vorhanden, solide und mit Gittern gesichert. Absturzgefahren von der Brücke müssten also kaum nicht befürchtet werden.

Freie Fahrt nach Vogelheim

radwegzukunft-vogelheim-kohlereserve-2Auf Vogelheimer Seite, am Rand der ehemaligen nationalen Kohlereserve auf dem Gelände der früheren Zeche Emil-Emscher gibt es gar keinen Zaun. Leider ist dort der Zugang weitgehend zugewachsen. Trotz des Pflanzenbewuchses sind aber noch die Wege erkennbar, die entweder weiter und tiefer Richtung Rhein-Herne-Kanal oder wieder südlich entlang der westlichen Gladbecker Straße führen. Platzmäßig wäre es sogar gut möglich, eine Radwegeführung mit einigen Metern Sicherheitsabstand zu den LKW/PKW-Abgasen und ihrem Lärm zu installieren.
Zukünftige Wegenutzer könnten auch vom Strassenverkehr relativ ungestört südwestlich hinter der Rhinozerosskulptur Rad fahren oder gehen. Wenn dann noch der kaum mehr existente gemeinsame Rad- und Fußweg an der Gladbecker Str. Richtung Daniel Eckard-Straße und Vogelheimer Strasse in einen nutzbaren Zustand versetzt würde, ergäbe das hier einen echten Qualitätssprung für den Alltagsradverkehr.

Schülerradverkehr zur Gesamtschule Nord
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Die imposante Doppelbrücke von Altenessen nach Vogelheim – hier einmal die Untersicht

Unter anderem hätten Schüler*innen aus dem Altenessener Norden, die zur Gesamtschule nach Vogelheim unterwegs sind, endlich eine günstige, schnelle und was den Strassenverkehr betrifft, ungefährliche Alternative zu den regelmäßig überfüllten, wie verspäteten Bussen der Linie 170.
Die noch ungenutzte Brücke nach Vogelheim kann aber ebenso in Nordrichtung für die bessere Erschließung und Freizeitnutzung des Rhein-Herne Kanalufers
sorgen. Bisher endet ja der südliche Weg am Rhein-Herne Kanal kurz hinter der Unterführung der Gladbecker Straße ( B224) im Niemandsland.

Arbeitsplätze gut per Rad erreichbar machen
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Noch liegen hier die Reste der nationalen Kohlereserve – bald sollen hier neue Gewerbeflächen und Arbeitsplätze entstehen

Mit gutem Willen, einigen Gesprächen mit der RAG, oder dem konkreten Rechtsnachfolger für Zuwegung und Brücke, müsste in absehbarer Zeit die Wiedernutzbarmachung des auf Karten noch gekennzeichneten Weges für Radfahrer*innen und Fußgänger möglich sein. In der weiteren Zukunft wäre dieser Radweg auch ein schneller Zugang für Menschen, die auf dem dann industriell wiederbelebten ehemaligen Kohleareal neue Arbeitsplätze gefunden haben. Das könnte z.B. bedeuten, sie fahren mit der U 17 oder U11 zur Haltestelle Karlsplatz und auf den restlichen 1-2 Km nutzen sie ein Fahrrad, um die Arbeitsplätze in den neu angesiedleten Firmen zu erreichen.
Das ist jetzt sicherlich noch etwas ferne Zukunftsmusik, aber trotzdem ein planerischer Mosaikstein, der dazu verhilft, Verkehrskonzepte auch jenseits des der Autofixierung zu denken. Zumindest ein entsprechender Antrag der Grünen für die Bezirksvertretung V ist vorbereitet, um diese Radwegsverbindung auf Machbarkeit und Kosten zu überprüfen

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