Stoppenberg braucht keine neue Realschule

GRÜNE fordern Neugründung einer Sekundarschule

Die frühere Richard-Schirrman-Schule in Stoppenberg soll wieder eigenständig werden. Diese Forderung unterstützen auch die Grünen, denn die bisherige Lösung, dort als Abzweig der Franz-Dinnendahl-Realschule in Kray zu arbeiten, war immer nur eine Notmaßnahme zum Erhalt dieses Lernortes an der Gelsenkirchener Straße.

Der Schulverwaltungsvorschlag, hier wieder eine zweizügige Realschule neu zu installieren, ist aber keine gute Lösung. Die Grünen haben deshalb im Schulausschuss beantragt, dort eine dreizügige Sekundarschule aufzubauen. Dieser Vorschlag ist jedoch mit der Mehrheit der Großen Koalition rigoros abgelehnt worden. Damit sind nach Überzeugung der Grünen die zusätzlichen Möglichkeiten einer Sekundarschule, erst nach der gemeinsamen Einstiegsphase der Klassen 5 & 6 im Verlauf der weiteren Jahrgänge bis zur Klasse 10 eine interne Differenzierung vorzunehmen, für den Bezirk Zollverein leichtfertig ausgeschlagen worden.

 

Differenzierungs- und Fördermöglichkeiten ausschöpfen!

Vergleichbar der Gesamtschule kann die Sekundarschule jeweils einen Zweig anbieten, der zum Hauptschulabschluss führt, einen zweiten für einen Realschulabschluss und einen dritten, der qualifiziert zum Abitur führen kann. Da die Sekundarschule mit der Klasse 10 endet, hätten für den möglichst bruchlosen Übergang auf dem Weg zum Abitur, wie im NRW-Schulgesetz vorgesehen, verbindliche Absprachen für die Oberstufe, insbesondere mit der Gustav-Heinemann-Gesamtschule ausgearbeitet werden können.

Dass im Essener Norden eine Sekundarschule den Bedürfnissen von Schüler*innen und Eltern entspricht, zeigen die jährlich deutlich überbuchten Anmeldeverfahren für die Sekundarschule im bischöflichen Schulzentrum am Mühlenbruch.

 

Vorausschauende Planung braucht Flexibilität

Im Gegensatz zur flexiblen Sekundarschule bietet der jetzt beschlossene Verwaltungsvorschlag lediglich eine Erhöhung der Realschulplätze. Der Bedarf kann sich aber schnell wieder ändern, insbesondere, wenn endlich die fehlenden Gesamtschulplätze in Essen zur Verfügung gestellt werden. Häufig haben Eltern ihre Kinder nämlich nur deshalb bei einer Realschule angemeldet, weil die naheliegende Gesamtschule überfüllt ist.

Auch pädagogisch gesehen erfüllt eine nur zweizügige Realschule mit entsprechend wenigen Lehrkräften nur schwer die notwendige fachliche Differenzierung, die eine moderne Schule braucht. Auch bei der Durchsetzung der nötigen Sachinvestitionen für Inklusion oder Seiteneinsteiger*innen kann eine kleine weiterführende Schule leicht ins Hintertreffen geraten.

Da die rot-schwarze Koalition im Stadtrat die Standortentscheidung für die benötigten Gesamtschulplätze jedoch immer weiter verzögert, hätte es zumindest in Stoppenberg pädagogisch weiter vorangehen können.

 

Neue Zukunft: Ehemalige Hauptschule Kapitelwiese

Um hier vor den Toren der Zeche Zollverein ab August 2018 eine dreizügige Sekundarschule einzurichten, wären allerdings weitere Raumkapazitäten außerhalb des denkmalgeschützen Schulgebäudes notwendig.

Gut geeignet für einzelne Jahrgänge dürften hier die zur Zeit leer stehenden, fußläufig erreichbaren Gebäude der ehemaligen Hauptschule an der Kapitelwiese sein. Außerdem hätte die jetzt als Abzweig der Marienschule in Steele geführte städtisch-katholische Hauptschule Katernberg an der Termeerhöfe in die Prüfung einer zukünftigen Nutzung als Teilstandort einer Sekundarschule mit einbezogen werden müssen.

Der Essener Norden braucht mehr gemeinsames Lernen! Die Gründung einer städtischen Sekundarschule wäre ein Weg dorthin gewesen, die überfällige Einrichtung einer zusätzlichen Gesamtschule ein zweiter.

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