Anwohner*innen und Politik haben auf unterschiedlichen Wegen in den letzten Wochen und Monaten Kenntnis über den Ausbau des Aldi-Marktes an der Steeler Straße nahe der Einmündung Herwarthstraße erlangt. Bestandteil dieser Ausbauplanung ist auch der ersatzlose Abriss zweier Wohnhäuser entlang der Steeler Straße.
Die Grünen in der Bezirksvertretung I lehnen diese Pläne entschieden ab! Nicht nur, dass hier Wohnraum vernichtet werden soll – zusätzlich soll hier nach dem nahe gelegenen Lidl erneut ein großflächiger eingeschossiger Neubau mit zahlreichen Parkmöglichkeiten entstehen, der in guter Wohn- und Geschäftslage geradezu verschwenderisch mit wertvoller Bodenfläche umgeht!
Burkhard Dedy, Fraktionssprecher in der BV I, erklärt hierzu: „Hier bietet sich der Neubau eines klassisches Wohn- und Geschäftshaus mit Supermarkt im Erdgeschoss sowie barrierefrei erreichbaren Wohnungen und Praxisräumen in den Obergeschossen an. Gerade bei solchen Räumlichkeiten besteht in Huttrop und im angrenzenden Südostviertel großer Mangel!“.
Grundsätzlich begrüßen die Grünen eine Entwicklung des derzeitigen Standortes von Aldi, um den Bewohner*innen von Huttrop und dem Südostviertel einen Einkauf vor Ort mit einem breitgefächerten Angebot zu ermöglichen. Das darf aber nicht zu Lasten bestehender Wohnhäuser gehen, wenn die Wohnfläche beim Neubau nicht ausreichend berücksichtigt wird. Die Umwandlung von heutigen Wohnflächen in Parkraum ist dabei aus städtebaulicher Sicht geradezu absurd. Dedy: „Die Schaffung von ausreichendem Parkraum ist aus Sicht des Supermarktes sicherlich verständlich, hier ist allerdings auf jeden Fall eine flächensparende Lösung zu finden, bei der ein Teil in einem unterirdischen Parkdeck unter der Supermarkt-Fläche angelegt wird.“
Schon 2018 hat der Geschäftsführer der Aldi-Immobilienverwaltung übrigens in Berlin bekannt gegeben, mindestens 30 Standorte in Berlin zu entwickeln, die auch Wohnungen in den Etagen über den Aldi-Filialen enthalten, um im angespannten Berliner Wohnungsmarkt für Entspannung zu sorgen. „Aldi sollte solche Leuchtturmprojekte nicht nur in der prestigeträchtigen Hauptstadt, sondern auch am Unternehmenssitz in Essen umsetzen!“, so Dedy.
Für alle, für die ein Blick ins ferne Berlin weit erscheint, reicht auch ein Blick nach Essen Freisenbruch. Dort entstehen im Rahmen des Neubaus des Stadtteilzentrums Kombinationen aus Wohnen und Gewerbe – und nicht die billigste Lösung.
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