Zunahme von häuslicher Gewalt an Minderjährigen durch Lockdown zu befürchten

Silas Haake
Eine bundesweite Erhebung bei den Jugendämtern hat ergeben, dass die Beratungen durch das Elterntelefon während des ersten Lockdowns im 2. Quartal 2020 um 116% im Vergleich zum 2. Quartal des Vorjahres angestiegen sind. Vor diesem Hintergrund hat Silas Haake, kinder- und jugendpolitischer Sprecher der Ratsfraktion der Grünen, für die Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 09.02.2021 angefragt, wie es um die Beratungs- und Schutzangebote für Kinder und Jugendliche in Essen steht.
Hierzu erklärt Silas Haake:
„Der aktuelle Lockdown stellt viele Familien vor enorme Herausforderungen. Nach dem ersten Lockdown haben wir bereits gesehen, dass besonders Kinder und Jugendliche unter der Situation leiden. Die Zahlen der Bundesregierung lassen uns auch hier vor Ort aufhorchen. Dass die häusliche Gewalt an Minderjährigen bundesweit zugenommen hat, lässt sich durch den Anstieg der Inanspruchnahme der ‚Nummer gegen Kummer‘ feststellen: während des 1. Lockdowns wurde diese ca. 45% mehr in Anspruch genommen im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2019. Umso wichtiger ist es, dass wir nun mit konkreten Zahlen für Essen arbeiten können und unsere Maßnahmen anpassen, um Kinder und Jugendliche zu schützen. Kein Kind sollte auf sich allein gestellt sein müssen, in Angst vor Gewalt durch die eigenen Eltern.“
Jan Flügel, kinder- und jugendpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion:
„Wir möchten erfahren, wie sich die Situation in Essen in Zeiten der Coronapandemie darstellt. Vor häuslicher Gewalt an Kindern und Jugendlichen darf man die Augen nicht verschließen. Umso wichtiger ist es, dass es Hilfsangebote und Beratungen in digitaler Form für betroffene Kinder und Jugendliche gibt. Kindern fällt es oftmals schwer sich anderen anzuvertrauen, wenn sie Gewalt erfahren haben. Die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geleistete Arbeit, Vertrauen zu den Kindern aufbauen und sie in einer emotional äußerst schwerwiegenden Situation zu unterstützen kann nicht hoch genug anerkannt werden.“
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