„Die überwältigende Mehrheit der lokalen Einzelhändler*innen und Gastronom*innen sehen nach einer aktuellen Umfrage der IHK Essen die Einrichtung der Fahrradstraße auf der Rüttenscheider Straße sowie kommende Modale Filter offenbar gelassen“, erklärt die Vorsitzende des Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen Anna-Lena Winkler. „Das ergibt sich schon daraus, dass mehr als 90 % der von der IHK befragten 682 Unternehmer*innen sich auf die Umfrage entweder gar nicht oder jedenfalls nicht zur Frage nach der Erfahrungen mit der Fahrradstraße geäußert haben. Bei einer Rücklaufquote von unter 15 % kann von einer validen Umfrage seriös kaum noch gesprochen werden. Hinzu kommt: Wer unzufrieden ist, hätte sich eine solche Gelegenheit sicher nicht entgehen lassen, sich zu äußern.
Markus Ausetz, Vorsitzender der Essener Grünen, weist darauf hin, dass die in der Presse vorgenommene Darstellung der Befragung ausgesprochen irreführend sei. „In dem veröffentlichten Diagramm und der pressemäßigen Aufbereitung wird der Einruck erweckt, als sähen 2/3 aller Unternehmer*innen die Fahrradstraße negativ. Die nur sehr geringe Zahl an Rückmeldungen auf die IHK-Umfrage wird hier aber ebenso ausgeblendet wie der Umstand, dass von denjenigen, die von denjenigen, die sich geäußert haben, ein weiteres Drittel die Frage nach der Fahrradstraße gar nicht beantwortet hat.“
Ausetz erklärt weiter: „Damit reiht sich die Mehrheit der Einzelhändler*innen und Gastronom*innen offenbar in eine lange Reihe derer ein, die die Fahrradstraße befürworten. Die Polizei hat nach einer umfassenden fachlich-fundierten Untersuchung in einem Schreiben an die Stadtverwaltung bereits die Einrichtung von Abbiegegeboten, Modalen Filtern oder einer Einbahnstraßenregelung gefordert, damit endlich auch die Sicherheit der Radfahrenden gewährleistet wird. Die Bezirksvertretung II hat in ihrer Sitzung Ende Februar ebenfalls mehrheitlich die Stadtverwaltung aufgefordert, endlich solche verkehrslenkenden Maßnahmen für die Rüttenscheider Straße vorzulegen.“
„Eine repräsentative Befragung durch die Stadtverwaltung vor und nach der Einrichtung der Fahrradstraße hat ergeben, dass sich die Situation für Fußgänger*innen deutlich verbessert hat. Und selbst Handel und Gastronomie haben in dieser Befragung nach der Einrichtung der Fahrradstraße die Parkplatzsituation als besser eingestuft als zuvor“, zählen die Grünen Parteivorsitzenden die Stimmen für eine sichere Fahrradstraße auf.
Sie weisen zudem darauf hin, dass der von den wenigen Kritiker*innen innerhalb der IHK-Befragung beklagte Kundenrückgang in den letzten zwei Jahren auch ganz wesentlich auf die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zurückzuführen sein dürften. Dieser Aspekt werde aber in der Umfrage offenbar gänzlich außer Acht gelassen.
Den Grünen Parteivorsitzenden ist es zudem wichtig, eine immer wieder fälschlicherweise vorgebrachten Aussage zu korrigieren: „Es liegt kein Vorschlag auf dem Tisch – auch nicht von uns Grünen –, generelle Zufahrtsbeschränkungen für den Autoverkehr durchzusetzen. Das ist schlicht falsch. Abbiegegebote, Modale Filter oder eine Einbahnstraßenregelung schränken niemanden ein, mit dem Auto Einzelhandel oder Gastronomie zu erreichen. Das Gegenteil ist der Fall: Weil der Durchgangsverkehr mit den genannten Maßnahmen verringert wird, finden gerade auch die Autofahrer*innen, die einen Parkplatz suchen, um einzukaufen, eine entspanntere Verkehrssituation vor. Keine Drängler, keine Raser bedeutet für alle anderen Verkehrsteilnehmer*innen mehr Komfort und mehr Sicherheit. Und auch die Anlieferung von Waren kann entspannter stattfinden, wenn sich auf der Rü weniger Durchgangsverkehr staut.“
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