Schmutzler-Jäger: Radikale Wende in der städtischen Verkehrspolitik erforderlich
Angesichts der Verhängung eines Diesel-Fahrverbotes in 18 Essener Stadtteilen durch das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen erklärt Hiltrud Schmutzler-Jäger, Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion der Grünen:
„Wenn das Diesel-Fahrverbot in Essen noch durch ein Revisionsverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht abgewendet werden soll, dann braucht es spätestens jetzt auch eine nachhaltig wirkende Verkehrswende in Essen. Dass der Luftreinhalteplan mit seinen Maßnahmen nicht ausreicht, um die Stickoxid-Grenzwerte nachhaltig und zeitnah einzuhalten, war absehbar. Hier rächt sich nun die jahrelange Blockadehaltung der Bundesregierung und die erfolgreiche Lobbyarbeit der Automobilkonzerne zu Gunsten dreckiger Diesel.
Weil wir Fahrverbote für keine Lösung halten, gilt es zuvorderst, dass die Autohersteller eine Hardware-Nachrüstung von Euro-4- und Euro-5-Dieseln finanzieren müssen. Neben einem zwingend notwendigen Luftreinhalteplan für das Ruhrgebiet kann aber auch die Stadt deutlich mehr für eine bessere Luftqualität machen. Vor allem muss sich städtische Verkehrspolitik endlich von dem Paradigma lösen, dass den Autos kein Platz weggenommen werden darf und Parken möglichst billig oder kostenfrei sein soll.
Die grüne Ratsfraktion setzt mit ihren Haushaltsanträgen für den städtischen Haushalt 2019 daher für eine deutliche Erhöhung der Haushaltsansätze für den Radverkehr und eine Ausdehnung der Parkraumbewirtschaftung ein.
Für Investitionen in das Radverkehrs-Hauptroutennetz, die Instandhaltung von Radwegen, den Winterdienst sowie die Reinigung von Radwegen und die Anschaffung von 20 Dienstpedelecs wollen wir Grüne 2,4 Mio. Euro mehr als von der Stadt geplant ausgeben. Bei Umgestaltungen des Straßenraums muss dem Radverkehr künftig ein Vorzug gegeben. Radfahrstreifen auf Hauptverkehrsstraßen müssen mindestens zwei Meter breit und durch eine aufgemalte Pufferzone oder bauliche Barrieren vom Autoverkehr geschützt werden. Damit die Busse, deren Takt im nächsten Jahr auf wichtigen Strecken im 5-Minuten-Takt verdichtet wird, nicht im Stau stecken bleiben, ist die Schaffung eigener Busspuren erforderlich.
Bei der Parkraumbewirtschaftung reizt die Stadt bei weitem noch nicht die möglichen Potentiale aus. Während Düsseldorf jährliche Einnahmen von 11,9 Mio. Euro hat, nimmt die Stadt Essen gerade einmal 2,9 Mio. Euro an Parkgebühren ein. Daher sollten die vorhandenen Parkgebühren erhöht und in der bislang kostenfreien Parkzone 3 (Cityrandlage, Randbereiche größerer Stadtteilzentren sowie kleinere Stadtteilzentren) Parkgebühren eingeführt werden.“
Fraktion Bündnis 90/ Grüne -Haushaltantrag 2019 Bereich Verkehr
Neuste Artikel
Hiltrud Schmutzler-Jäger Pressemitteilung Radwege Hauptroutennetz Ratsfraktion
Unterschriftenübergabe zum RadEntscheid Essen
Schmutzler-Jäger: Inhalte müssen jetzt zeitnah 1 zu 1 umgesetzt werden Anlässlich der heutigen Übergabe der Unterschriften des Bürger*innenbegehrens RadEntscheid Essen erklärt Hiltrud Schmutzler-Jäger, Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion der Grünen: „Die Sammlung von so vielen Unterschriften unter Corona-Bedingungen ist eine großartige Leistung der vielen Aktiven des RadEntscheides. Dies unterstreicht den starken Rückhalt in der Bevölkerung für eine…
Fulerum NS-Machtergreifung Süd-West-Friedhof Will Lammert
Benennung des Vorplatzes des Südwestfriedhofes
Wandtke: Künstler Will Lammert hat Würdigung als Namensgeber verdient
Die Ratsfraktion der Grünen beantragt im Hauptausschuss der Stadt Essen am 19.8.2020, den Vor- und den Innenplatz des Südwestfriedhofes in Fulerum in „Will-Lammert-Platz“ zur Erinnerung des Künstlers Will Lammert zu benennen. Walter Wandtke, Ratsherr der Grünen, erklärt hierzu:
„Der 1957 verstorbene Künstler Will Lammert hat eine Würdigung als Namensgeber des Vorplatzes des Südwestfriedhofes verdient. Denn am Haupteingang des Südwestfriedhofes befinden sich in den Scheitelsteinen des Torbogens und in der Trauerhalle wichtige Frühwerke dieses Künstlers.
Will Lammert lebte von 1922 bis 1933 in Essen auf der Margarethenhöhe, wo er in der Künstlerkolonie ein Atelier bewohnte. Viele seiner plastischen Kunstwerke wurden während des Nationalsozialismus zerstört, da die Nazis sein künstlerisches Schaffen als `entartet´ verfemten. Zuletzt wurde sein Werk durch die Sonderausstellung `Aufbruch im Westen´ des Ruhr Museums über die Künstlerkolonie der Margarethenhöhe gewürdigt, die als eines der bedeutendsten künstlerischen Experimente im Ruhrgebiet gilt.
Hiltrud Schmutzler-Jäger Klimaschutz Pressemitteilung Ratsfraktion Umwelt
Aktionsplan Klimaschutz 2020
Schmutzler-Jäger: Stadt muss Klimaneutralität bereits bis 2030 anstreben Anlässlich der Beratung der städtischen Verwaltungsvorlage zum „Aktionsplan Klimaschutz 2020“ erklärt Hiltrud Schmutzler-Jäger, Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion der Grünen: „Das von der Stadtverwaltung ausgegebene Ziel einer Klimaneutralität Essens erst im Jahr 2050 wird den klimapolitischen Erfordernissen nicht gerecht. Das von der internationalen Staatengemeinschaft anerkannte Ziel einer Begrenzung der…
Ähnliche Artikel
Hiltrud Schmutzler-Jäger
Aktionsplan Klimaschutz 2020
Schmutzler-Jäger: Stadt muss Klimaneutralität bereits bis 2030 anstreben Anlässlich der Beratung der städtischen Verwaltungsvorlage zum „Aktionsplan Klimaschutz 2020“ erklärt Hiltrud Schmutzler-Jäger, Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion der Grünen: „Das von der Stadtverwaltung ausgegebene Ziel einer Klimaneutralität Essens erst im Jahr 2050 wird den klimapolitischen Erfordernissen nicht gerecht. Das von der internationalen Staatengemeinschaft anerkannte Ziel einer Begrenzung der…
Pressemitteilung
Maßnahmen gegen das Insektensterben
Fliß: nachtaktive Insekten durch richtige Außenbeleuchtung schützen Am 13. August befasst sich der Bau- und Verkehrsausschuss und am 26.8. der Rat der Stadt Essen mit dem Antrag der Ratsfraktion der Grünen, dass sich die Stadt Essen für eine insektenfreundliche Außenbeleuchtung einsetzen soll. Dazu erklärt Rolf Fliß, umweltpolitischer Sprecher der Ratsfraktion der Grünen: „Damit die Außenbeleuchtung…
Hiltrud Schmutzler-Jäger
„Call for Action“ – auch in Corona-Zeiten
Stellungnahme der Ratsfraktion der Grünen zum „Call for Action“ der Essener Umweltverbände Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Engagierte für Umwelt- , Natur- und Klimaschutz, vielen Dank für Ihren Aufruf „Call for Action – auch in Corona-Zeiten“ sowie die zahlreichen konkreten Vorschläge und Anregungen zum Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. Herzlich bedanken möchten wir uns auch…