Statement von Hiltrud Schmutzler-Jäger zur geplanten Kita am Ostermannplatz (Eltingviertel):
Die Ratsfraktionen von SPD und CDU haben für den Bau- und Verkehrsausschuss, den Planungsausschuss sowie den Jugendhilfeausschuss einen Antrag gestellt, mit dem sie den von Vonovia geplanten Bau einer Kita durchsetzen wollen. Die Folge dieser Entscheidung wäre ein Verlust des beliebten Spiel- und Bolzfläche sowie von alten Platanen. Eine Initiative von Anwohnerinnen und Anwohnern des Ostermannplatzes setzt sich seit Monaten für den Erhalt des Spiel- und Bolzplatzes wegen seiner hohen integrativen Funktion für die Nachbarschaft, für die Gesundheit und Entfaltung aller ein. Gleichzeitig hat sich diese Initiative aber auch viel Gedanken gemacht, welche Alternativstandorte es im Eltingviertel für eine dringend benötigte neue Kita gibt. Auch wir Grüne setzen uns seit längerem für den Erhalt des wunderschönen Ostermannplatz in seiner jetzigen Form als grüne Oase und sozialen Treffpunkt sowie für einen Ersatzstandort für die Kita ein.
Wir kritisieren das Vorpreschen der Fraktionen von SPD und CDU in einer Phase, wo die Verwaltung angekündigt hat, eine intensive Prüfung der konkreten Kita-Alternativstandorte vorzunehmen. Wie der NRZ bzw. WAZ vom 28.3. zu entnehmen ist, ist auch Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) nicht mit dem Vorgehen der beiden Fraktionen einverstanden.
Wir Grüne halten das Gegeneinander-Ausspielen von Interessen von Kleinkindern (Kitaversorgung) gegen die Interessen von älteren Kindern und Jugendlichen (Bolzplatz) für fatal. Gerade die SPD-Fraktion agiert hier gegen sonst von ihr vorgetragene Argumentationsmuster. Die SPD richtet ihre Politik gerne am Leitbild „Großstadt für Kinder“, in denen es unter anderem heißt: „Die Stadt kümmert sich um anregungsreiche und wohnortnahe Spielmöglichkeiten.“ Noch in der vorletzten Ratssitzung hat ein SPD-Ratsmitglied die Verwaltung für eine angeblich zu zögerliche Analyse der Essener Spielräume kritisiert. Nun aber will ausgerechnet die SPD einen wertvollen Spiel- und Bolzplatz ersatzlos preisgeben. Denn klar ist auch: Aufgrund von Beschwerden von Anwohnerinnen und Anwohnern wird es nirgendwo sonst im Eltingviertel gelingen, einen neuen Bolzplatz zu etablieren. Die Preisgabe eines solchen Bolzplatzes passt übrigens auch nicht zusammen mit der Anerkennung der Bolzplatzkultur als immaterielles Kulturerbe durch das NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft. Siehe dazu:
deutschlandfunk: Es-lebe-der-bolzplatz
Im Übrigen können wir Grüne nicht verstehen, warum der Wohnungsbaukonzern Vonovia, dem im Eltingviertel eine Vielzahl von Gebäuden gehört, nicht in der Lage ist, bestehende Wohnungen in eine Kita-Nutzung umzuwandeln. Am Geld kann es nicht scheitern, denn im Jahr 2018 konnte das Immobilienunternehmen einen Gewinn in Höhe von rund 1,07 Milliarden (!!) Euro erwirtschaften.
Durch das Vorgehen verspielt das Unternehmen auch seinen inzwischen guten Ruf im Eltingviertel. Auf der Vonovia-Homepage preist sich das Unternehmen selbst für seinen partizipativen Ansatz bei der Modernisierung des Stadtquartiers. Siehe hierzu:
vonovia-nachhaltigkeitsbericht:eltingviertel-in-essen.
Ein Durchsetzen einer Kita gegen den Willen der Anwohnerinnen und Anwohner passt da eigentlich nicht ins Bild.
Neuste Artikel
Hiltrud Schmutzler-Jäger Pressemitteilung Radwege Hauptroutennetz Ratsfraktion
Unterschriftenübergabe zum RadEntscheid Essen
Schmutzler-Jäger: Inhalte müssen jetzt zeitnah 1 zu 1 umgesetzt werden Anlässlich der heutigen Übergabe der Unterschriften des Bürger*innenbegehrens RadEntscheid Essen erklärt Hiltrud Schmutzler-Jäger, Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion der Grünen: „Die Sammlung von so vielen Unterschriften unter Corona-Bedingungen ist eine großartige Leistung der vielen Aktiven des RadEntscheides. Dies unterstreicht den starken Rückhalt in der Bevölkerung für eine…
Fulerum NS-Machtergreifung Süd-West-Friedhof Will Lammert
Benennung des Vorplatzes des Südwestfriedhofes
Wandtke: Künstler Will Lammert hat Würdigung als Namensgeber verdient
Die Ratsfraktion der Grünen beantragt im Hauptausschuss der Stadt Essen am 19.8.2020, den Vor- und den Innenplatz des Südwestfriedhofes in Fulerum in „Will-Lammert-Platz“ zur Erinnerung des Künstlers Will Lammert zu benennen. Walter Wandtke, Ratsherr der Grünen, erklärt hierzu:
„Der 1957 verstorbene Künstler Will Lammert hat eine Würdigung als Namensgeber des Vorplatzes des Südwestfriedhofes verdient. Denn am Haupteingang des Südwestfriedhofes befinden sich in den Scheitelsteinen des Torbogens und in der Trauerhalle wichtige Frühwerke dieses Künstlers.
Will Lammert lebte von 1922 bis 1933 in Essen auf der Margarethenhöhe, wo er in der Künstlerkolonie ein Atelier bewohnte. Viele seiner plastischen Kunstwerke wurden während des Nationalsozialismus zerstört, da die Nazis sein künstlerisches Schaffen als `entartet´ verfemten. Zuletzt wurde sein Werk durch die Sonderausstellung `Aufbruch im Westen´ des Ruhr Museums über die Künstlerkolonie der Margarethenhöhe gewürdigt, die als eines der bedeutendsten künstlerischen Experimente im Ruhrgebiet gilt.
Hiltrud Schmutzler-Jäger Klimaschutz Pressemitteilung Ratsfraktion Umwelt
Aktionsplan Klimaschutz 2020
Schmutzler-Jäger: Stadt muss Klimaneutralität bereits bis 2030 anstreben Anlässlich der Beratung der städtischen Verwaltungsvorlage zum „Aktionsplan Klimaschutz 2020“ erklärt Hiltrud Schmutzler-Jäger, Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion der Grünen: „Das von der Stadtverwaltung ausgegebene Ziel einer Klimaneutralität Essens erst im Jahr 2050 wird den klimapolitischen Erfordernissen nicht gerecht. Das von der internationalen Staatengemeinschaft anerkannte Ziel einer Begrenzung der…
Ähnliche Artikel
Christoph Kerscht
GRÜNE Veranstaltung zum Ruhr-Radschnellweg
Am 28. Februar folgten über 30 Gäste der Einladung der Ratsfraktion der Grünen zu einer Veranstaltung zum Radschnellweg Ruhr (RS 1). Dabei stellten Martin Tönnes, Bereichsleiter Planung im Regionalverband Ruhr, und Christoph Kerscht, planungspolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion, den aktuellen Stand der Planung zu diesem 102 Kilometer langen, kreuzungsfreien Premium-Radweg vor. Mirko Sehnke, Vorstandsmitglied des ADFC Essen, unterzog die sechs Planungsvarianten der Essener Stadtverwaltung zur Führung des RS 1 im Bereich des Eltingviertels einer Bewertung.