Fliß: Stadt sollte Emissionsausgleich bei dienstlichen Flugreisen leisten
Angesichts der Delegationsreise von Vertretern der Stadt Essen, der Messe Essen sowie des Rates vom 11. bis 14. November zur Internationalen Pflanzenmesse in Dubai erklärt Rolf Fliß, umweltpolitischer Sprecher der Ratsfraktion der Grünen:
„Fliegen ist die klimaschädlichste Fortbewegungsart. Bei Dienstflügen städtischer Bediensteter, die sich nicht vermeiden lassen, sollten künftig die Treibhausgase kompensiert werden. Die Kompensationsgelder sollten in den geplanten Waldfonds des NRW-Umweltministeriums zur Unterstützung von Maßnahmen zum Schutz und zur Entwicklung vielfältiger und klimastabiler Mischwälder eingezahlt werden.
Die grüne Ratsfraktion hat sich bewusst gegen eine Teilnahme an der Dubai-Reise entschieden. Für uns steht der ökologische Schaden dieser Flugreise in keinem Verhältnis zur Bedeutung des Termins. Zum Abschluss guter Geschäfte durch die Messe Essen ist sicherlich die Anwesenheit von Ratsmitgliedern nicht erforderlich.
Für den kommenden Haushalt beantragen wir Grüne, dass künftig für alle städtischen Dienstflüge ein Emissionsausgleich zugunsten von Klimaprojekten erfolgt.“
Zum Hintergrund:
Im Jahr 2017 wurden bei der Essener Stadtverwaltung insgesamt 86 Dienstreisen mit dem Flugzeug abgerechnet. Diese werden bislang anders als zum Beispiel bei der Stadt Bonn nicht kompensiert. Laut der Webseite von „atmosfair“, einem Anbieter für Emissionsausgleiche bei Flugreisen, fallen für Hin- und Rückflug in der Economy-Klasse von Düsseldorf nach Dubai pro Person 2.411 kg CO2 an. Das sind etwas mehr als das Jahresbudget von rund 2.300 kg CO2, das jedem Menschen zusteht, um das 2-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens noch zu erreichen. Die Klimawirkung dieses Hin- und Rückfluges ließe sich mit 56 Euro für Klimaprojekte kompensieren.
Das NRW-Umweltministerium hat am 11.11.2019 die Einrichtung eines NRW-Waldfonds angekündigt. Dieser Fonds solle als Auffangbecken für freiwillige Kompensationsbeiträge von Unternehmen oder Privatpersonen dienen. Zugleich könnte er auch durch öffentliche Gelder gespeist werden.
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