20 Jahre Essener Handlungsprogramm „Gleichgeschlechtliche Lebensweisen“ – viel erreicht und noch viel zu tun!

 

Kai Gehring MdB, Vorsitzender der GRÜNEN Essen erklärt:

„Zum 20. Jubiläum des städtischen Handlungsprogramms „gleichgeschlechtliche Lebensweisen“ gratulieren wir der schwul-lesbischen Bürgerrechtsbewegung in Essen herzlich. Der einstimmige Beschluss im Rat der Stadt am 24. Februar 1999 war ein Meilenstein schwul-lesbischer Sichtbarkeit und wichtiger Schritt für aktive Gleichstellungspolitik in Essen. Die damaligen Vorkämpfer*innen und Wegbegleiter*innen haben sich ums gesellschaftliche Klima unserer Stadt sehr verdient gemacht.

Das erste Handlungsprogramm hat an Aktualität und Auftrag an Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft nichts verloren: „Essen als weltoffene, multikulturelle Ruhrmetropole hat eine besondere Verpflichtung, sich aktiv für Menschenwürde, Gleichberechtigung und Chancengleichheit einzusetzen. Das gilt insbesondere im Umgang mit gleichgeschlechtlichen Lebensweisen“, heißt es im Vorwort.

Die Erarbeitung ab 1996 an zahlreichen „Runden Tischen“ gemeinsam mit Vertreter*innen des „Forums Essener Lesben und Schwule (F.E.L.S)“ war ein nachhaltiger Beitrag für Vielfalt, Gleichberechtigung und Respekt gegenüber sexueller und geschlechtlicher Minderheiten in unserer Stadt.

Über Stadtgrenzen hinweg galt und gilt dieser Prozess und der Maßnahmenkatalog als vorbildlich. Historisch war, im Herbst 1999 in einer Gedenkstunde in der Alten Synagoge und durch Anbringen einer Gedenktafel, an die vielen Opfer der Homosexuellen-Verfolgung durch Nationalsozialisten in Essen zu erinnern.

Auch weiterhin braucht Essen eine beherzte und ambitionierte Politik für Vielfalt und Respekt. Aktionspläne gegen Homo- und Transphobie sind auch heute und künftig notwendig, da Intoleranz und Diskriminierungen im Alltag leider weiter vorkommen. Als GRÜNE in Essen fordern wir weitere Anstrengungen insbesondere in den Handlungsfeldern Generationen-Politik – von queerer Jugend- bis Senior*innen-Arbeit , Integrations- und interkultureller Arbeit – vor allem als Brückenschlag zwischen migrantischen und queeren Communities, zu Gesundheit, Bildung und Geschichte. Denn: nur wer die Historie von Minderheiten kennt und über queere Lebensweisen und ihre Benachteiligungen informiert, kann Gegenwart und Zukunft gestalten. Vielfalt, Respekt und Gleichberechtigung werden wir als GRÜNE in Essen weiter verteidigen – gegen alle Gegner gleicher Menschenrechte. Erreichte Fortschritte dürfen weder zurückgedreht noch diskreditiert werden.

50 Jahre dauerte der engagierte Einsatz für Respekt und Gleichstellung: Alljährlich erinnert der Essener „Ruhr-CSD“ an die Stonewall-Proteste der Bewegung von 1969 in New York. Wir freuen uns, dass der Christopher Street Day eine feste Größe im Essener Veranstaltungskalender ist und werden uns wie jedes Jahr daran beteiligen.“

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