Anlässlich des morgigen Starts der Unterschriftensammlung zum Essener Radentscheid erklären die Essener GRÜNEN-Vorsitzenden Kai Gehring und Gönül Eğlence:
„In unserer Stadt müssen alle Menschen jeden Alters und jeder Fitness endlich sicher Rad fahren können. Städte mit hoher Lebensqualität bauen auf zeitgemäße und klimagerechte Mobilität und haben sich längst von einer Stadtentwicklungs- und Verkehrspolitik verabschiedet, die einseitig aufs Auto setzt. Diesen Weg für Fahrradfreundlichkeit muss Essen endlich auch einschlagen und Menschen mit ihren vielfältigsten Mobilitätsbedürfnissen in den Mittelpunkt rücken. Es ist seit Jahren überfällig, dass die städtische Verkehrsplanung Nahmobilität klug gestaltet und die Radwege-Infrastruktur in Essen endlich nachhaltig verbessert. Hierfür steht das Bürgerbegehren „Radentscheid Essen“, dessen Ziele wir als GRÜNE klar unterstützen. Das breite zivilgesellschaftliche Radentscheid-Bündnis kann uns an ihrer Seite wissen und belegt eindrucksvoll, dass sich eine große Zahl der Essenerinnen und Essener aktiv für eine echte Verkehrswende in unserer Stadt einsetzen.
Die verfehlte Auto-Vorrang-Politik der Großen Koalition im Rat und des Oberbürgermeisters muss endlich beendet werden. Wir brauchen dringend eine Verkehrspolitik, die in allen Stadtteilen ein sicheres Alltagsradeln auch abseits der Freizeitfahrradwege ermöglicht. In vielen europäischen Großstädten gehören durchgängige Radverkehrsnetze mit sicheren Radwegen und Kreuzungen, Vorrangschaltungen für Fahrräder und sichere Abstellplätze seit langem zum Standard. Als „grüne Hauptstadt“ hat Essen sich dazu verpflichtet, dass ein Viertel des Verkehrs per Rad stattfindet – wirksame Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen, sind jedoch ausgeblieben . Der Essener Stadtspitze ist es noch nicht einmal gelungen, während der jetzigen Corona-Pandemie temporär Autofahrspuren für den Radverkehr abzutrennen, wie es andere Großstädte wegen des geringeren Verkehrsaufkommens erfolgreich praktizieren. Das ist ein weiterer Beleg, mit welchem Mangel an Ernsthaftigkeit das Grüne-Hauptstadt-Ziel des gleichmäßigen Modal Splits von Stadtspitze und Koalition verfolgt werden.
Während an den Ortseingängen die Schilder mit der Aufschrift „Fahrradfreundliche Stadt Europas“ verrosten, müssen nun die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt eine Weichenstellung herbeiführen und die Stadtspitze per Bürgerbegehren dazu „verdonnern“ den Radverkehr in Essen endlich ernst zu nehmen und eine geeignete Infrastruktur zu schaffen.“
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