Markus Spitzer-Pachel

Vorstandssprecher

 

Woher kommst du ursprünglich, lieber Markus?

Geboren bin ich 1971 in Bottrop. Dort lebten wir im Stadtteil Ebel. Die Realschule in Bottrop besuchte ich bis zur Mittleren Reife. Meine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann begann 1987 bei einem Bottroper Sanitärfachgroßhandel. Der Sanitärbranche bin ich bis zum heutigen Tage treu geblieben. Bereits in meiner Schulzeit befreundete ich mich mit Kindern mit migrantischen Wurzeln und genoss den Einblick in die türkische und polnische Kultur.

Was hast du bisher gemacht und was machst du momentan?

Nach meiner erfolgreichen Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann in der Sanitärbranche sammelte ich meine ersten Erfahrungen im Vertriebsinnendienst. Da ich schnell begriff das Weiterbildung meine Zukunftschancen deutlich verbessern würden entschloss ich mich den 2-jährigen IHK-Lehrgang zum Fachkaufmann für Marketing zu absolvieren. Danach wechselte ich in die Sanitärindustriebranche, das war 1995, zuerst in den Vertriebsinnendienst und seit 2010 im Außendienst. Heute blicke ich auf 28 Jahre Berufserfahrung mit Schwerpunkt der sanitären Raumausstattung im öffentlich-gewerblichen Bereich. In meiner beratenden Funktion sind mir die meisten Kommunen in NRW bezogen auf ihren Sanierungsbedarf in Kitas, Schulen und Sporthallen bestens vertraut. Durch meine Tätigkeit bekomme ich Einblicke in Industriebetriebe, kommunale Verwaltungsgebäude, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Polizeistationen, Justizvollzugsanstalten und natürlich auch den gesamten Freizeit- und Wellnessbereich.

Als Jugendlicher der in den 80er Jahren in einem Stadtteil einer Kleinstadt aufwuchs wo das ÖPNV-Angebot nicht gerade gut ausgebaut und zuverlässig zur Verfügung stand entschloss ich mich sehr schnell das Fahrrad zu nehmen. Das Fahrrad war für mich damals wie heute das erste Verkehrsmittel um unabhängig zu sein und die Umgebung in deiner Stadt gut und intensiv wahrzunehmen und kennenzulernen. Seit einigen Jahren bin ich leidenschaftlicher Lastenradfahrer und auch Pate des Essener-Lastenrad.

Mit Anfang 20 Jahren entdeckte ich meine Leidenschaft für Sport und Bewegung in einem Fitnessstudio, leider nicht schon vorher im Schulsportunterricht. Die Leidenschaft war so groß das ich Fitness-Instruktor wurde und Aerobic-, Step-, Pump- und Indoor-Cycling-Kurse über viele Jahre mit großer Leidenschaft unterrichtete. Später ergänzte ich mein Profil mit einer zweijährigen Yogalehrer-Ausbildung und Meditationslehrerweiterbildung.

Ehrenamtliches Engagement lernte ich durch die Mitgründung des Gemeinschaftsgarten Ellerngrün kennen. Ein Gemeinschaftsprojekt zu starten und über das gemeinsame Gärtnern mit Nachbarn ins Gespräch und in den Dialog zu kommen bereitet große Freude. Seit der Gründung im Jahr 2018 ist durch nachbarschaftliche Zusammenarbeit ein wunderschöner Garten entstanden.

Durch meine Schwester und meinem Schwager die beide im Justizwesen arbeiten wurde ich für das deutsche Rechtssystem sensibilisiert. So entschloss ich mich 2018 ehrenamtlich als Schöffe am Amtsgericht Essen tätig zu werden.

 

Was ist deine GRÜNE Geschichte?

Politisiert wurde ich schon in der Kindheit. Mein bester Schulfreund hatte migrantische Wurzeln und schon damals wurde mir bewusst das hier in Deutschland an der Integrationspolitik noch viel Arbeit vor uns liegt. Integration als Chance zur Teilnahme an zentralen gesellschaftlichen Bereichen wie Arbeitsmarkt, (Aus-)Bildungssystem oder Wohnungsmarkt müssen ernstgenommen werden damit Sie auch gelingt.

Von 2007 bis 2013 lebte ich in der Dortmunder Nordstadt. Das vielfältige kulturelle Angebot (Kino, Restaurant, Bäckerrein, Buchhandlung) und die gute ÖPNV-Anbindung an die Innenstadt empfand ich als großen Vorteil. Hier in der Dortmunder-Nordstadt wurde ich durch einen Bioladen für gesunde Lebensmittel, fair gehandelt sensibilisiert. Meine ersten Kontakte zu Umweltorganisationen (Greenpeace) kamen ebenfalls Dortmund zustande. In der Nordstadt erlebte ich aber auch Nazi-Aufmärsche. Der Mord an Mehmet Kubasik war erst ein Jahr her und ich wohnte Unweit des Tatorts entfernt. Die Zeit in der Dortmunder Nordstadt hat mich sozialgesellschaftlich geprägt.

2017 kurz der vor der Bundestagswahl hatte ich das Buch von Ken Follett „Winter der Welt“ gelesen. Das dunkelste Kapitel der Deutschen Geschichte durfte sich nicht wiederholen, das waren meine Gedanken. Mittlerweile lebte ich seit 2013 wieder in Essen und zwar in Altenessen. Hier hatte ich meine Heimat gefunden. Ich wollte aus Altenessen heraus für ein demokratisches Land, zusammenlebend in Vielfalt und sozialer Gerechtigkeit, kämpfen und so entschloss ich mich Mitglied bei den GRÜNEN zu werden.

Schnell wurde ich herzlich bei den GRÜNEN Nordstammtischrunden aufgenommen und die sinnstiftende Zeit meines Lebens begann. In der AG Umwelt merkte ich schnell das mir der Klima- und Naturschutz schon immer am Herzen gelegen hat. Am Tag des Baumes (25 April) laufe ich auch schon mal verkleidet als Baum durch die Essener Innenstadt und Weise auf die Notwendigkeit von Bäumen und deren Schutz hin.

Zur Kommunalwahl 2020 war ich als Direktkandidat für Karnap angetreten. Seit der letzten Kommunalwahl 2020 sind wir zu zweit in die Bezirksvertretung V erstmalig seit Gründung der Essener GRÜNEN mit Fraktionsstatus gewählt worden. Seitdem übe ich das Amt des 2.stellvertretenden Bezirksbürgermeister V aus. Zur letzten Landtagswahl 2022 in NRW trat ich als Direktkandidat im Bezirk Essen 1 an. Hier konnte ich zum Vergleich der letzten Landtagswahl das Ergebnis verdreifachen.

 

Welche politischen Themen begeistern dich und warum?

In einer Zeit, in der politische Systeme in autoritäre Zustände verfallen und der Rechtspopulismus gezielt die Funktionsweise demokratischer Prozesse angreift, habe ich für mich festgestellt das es mir wichtig ist mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln die Demokratie in Deutschland zu stärken.

Als verheirateter schwuler Mann mache ich mich Stark für die Gleichstellung, die rechtliche Anerkennung und die Akzeptanz von LSBTIQ* in allen gesellschaftlichen Bereichen.

Die Klimakrise ist die Existenzfrage unserer Zeit. Daher ist Klimaschutz keine Zukunftsaufgabe, sondern Klimaschutz ist jetzt. Wenn wir in den nächsten Jahren konsequent handeln, können wir die Krise stemmen. Ambitionierter Klimaschutz bringt riesige Chancen mit sich: er schafft neue Arbeitsplätze und klimagerechten Wohlstand, macht unsere Städte lebenswerter und ist die Voraussetzung, die Freiheit der kommenden Generationen zu erhalten.

Ich setzte mich für eine nachhaltige urbane Mobilitätswende ein die vorrangig Umwelt- und Menschengerechte Verkehre fördert. Schließlich will ich es noch erleben wie wir den Modal-Split erfolgreich hier in Essen umgesetzt bekommen.