Hicking-Göbels: Uhu benötigt ganzjährig Schutz
In einem Dringlichkeitsantrag für die Sitzung der Bezirksvertretung 9 am 18. Februar beantragen die Grünen, dass sich die BV 9 gegen eine Überlassung des von einem Uhu-Paar besiedelten Steinbruchs an der Laupendahler Landstraße zur Kletternutzung durch die Sektion Essen des Deutschen Alpenvereins ausspricht. Dazu erklärt Ludger Hicking-Göbels, Fraktionsvorsitzender der grünen Fraktion in der Bezirksvertretung 9:
„Die Stadt Essen hat eine besondere Verantwortung für eines seiner wenigen Uhu-Brutgebiete. Der Steinbruch sollte daher von der Stadt angekauft und als geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen werden. Zum Schutz des Uhus muss ein Klettern im Steinbruch ganzjährig ausgeschlossen werden und nicht nur in der eigentlichen Brutzeit. Denn die Felsen erfüllen vielfältige und im Jahresverlauf verschiedene für die Aktivitätsphasen und den Reproduktionserfolg des Uhus bedeutende Funktionen.
Bereits jetzt genießt der Uhu den besonderen Schutz des europäischen Artenschutzrechtes. Nach den für Nordrhein-Westfalen maßgeblichen Vorgaben ist die Fortpflanzungsstätte des Uhus definiert als der Brutplatz mit einem Horstschutzbereich von mindestens 100 Metern. Angesichts der geringen Größe des Steinbruchs lässt sich keine Sportnutzung mit dem Uhuschutz vereinbaren. Durch eine Ausweisung als geschützter Landschaftsbestandteil kann die Öffentlichkeit mit Schildern auf die Schutzbedürftigkeit des Steinbruchs und etwaige Betretensbeschränkungen hingewiesen werden.
Erholen und Sportnutzung in der freien Natur sind gerade in einer Großstadt wichtig. Die Grünen in der Bezirksvertretung 9 begrüßen auch grundsätzlich die Bemühungen der Sektion Essen des Deutschen Alpenvereins, sich für den Naturschutz und die Umweltbildung einzusetzen. Um zu einem dauerhaft tragfähigen Ausgleich zwischen Sport- und Erholungsnutzungen und Naturschutzinteressen zu kommen, erscheinen allerdings Einzelverhandlungen um einzelne Felsareale wenig zielführend. Stattdessen sollte auf regionale Lösungen gesetzt werden. Ziel sollte daher eine Kletterkonzeption für die ganze Stadt Essen, besser noch für das gesamte Ruhrgebiet sein.“
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