Grüne fordern eine „Busspur“ auf der Wuppertaler Straße ab der Auffahrt „Heisingen“ in Fahrtrichtung Innenstadt/Ruhrallee an
Oft stehen auf der Wuppertaler Straße die Busse der Linie 155 mit dem Individualverkehr gemeinsam im Stau. Hierdurch ergeben sich häufige Verspätungen mit unangenehmen Folgeauswirkungen auf Anschlußverbindungen ab Annental. Nach den Vorstellungen von Bündnis 90 / Die Grünen in den Bezirksvertretungen II und VIII/Ruhrhalbinsel sollte deshalb künftig zwischen der Auffahrt in Heisingen und bis kurz vor die Konrad-Adenauer-Brücke der rechte Fahrstreifen Bussen und Taxis exklusiv als Busspur vorbehalten sein.
„Auf den ersten Blick wirkt diese Maßnahme für den Individual-Verkehr auf viele vermutlich recht einschneidend. Bei näherer Betrachtung sollten die Auswirkungen allerdings überschaubar sein. Zudem gilt angesichts des Klimawandels: Wer eine nachhaltige Veränderung hin zu mehr umweltfreundlichem Verkehr will, muss den Mut zu solchen Maßnahmen haben“, so der Mobilitätsbeauftragte der BV VIII, Markus Richter.
Der häufige Rückstau ergibt sich hauptsächlich durch die begrenzte Anzahl an Fahrzeugen, die während der Grünphase die Kreuzung an der Konrad-Adenauer-Brücke passieren können. Wenn nur unmittelbar vor dieser Kreuzung beide Spuren für alle Fahrzeuge nutzbar blieben, würden dort die Zeitverluste beim Anfahren für den Individualverkehr vermieden werden und die gleiche Anzahl Fahrzeuge könnte passieren. Die Gesamtauswirkung auf das Rückstauverhalten wird durch die Busspur deshalb eher gering ausfallen, den öffentlichen Nahverkehr jedoch deutlich attraktiver machen.
Die Fraktionen der Grünen in der BV II und BV VIII werden einen entsprechenden Antrag zur Prüfung der Umsetzung durch die Verwaltung in die jeweiligen Bezirksvertretungen einbringen.
Wenn die Busspur realisiert wird, sollte auch geprüft werden, ob die Attraktivität des Busverkehrs durch eine Taktverdichtung oder zusätzliche umsteigefreie Linien ab dem Knotenpunkt Kupferdreh weiter gesteigert werden kann
Vor dem Hintergrund des Klimawandels hat die Stadt Essen das Ziel formuliert, die umweltfreundlichen Verkehrsträger deutlich zu stärken, mit dem Ziel, gleicher Anteile bis 2035 der Verkehrsträger Fahrrad, Fußverkehr, Bus & Bahn und motorisierter Individualverkehr von jeweils 25 %. Für die Erreichung dieses Ziels ist eine Steigerung beim ÖPNV von 19% (2019) auf 25% bis zum Jahr 2035 nötig.
„Wenn dieses Ziel erreicht werden soll, müssen Veränderungen in größeren Schritten erfolgen. Die Busspur sollte dann auch auf der Ruhrallee eine Fortsetzung finden, um die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs noch sichtbarer zu machen“, so Malte Lantin, Mitglied der Bezirksvertretung II.
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