Leipprand: Auch bei hohen Flüchtlingszahlen muss Stadtentwicklung nachhaltig bleiben
Angesichts der Vorschläge der Stadtverwaltung, im Bezirk IX große Freiflächen am Viehauser Berg in Fischlaken, an der Wallneyer Straße in Schuir und am Karrenbergsfeld in Kettwig für Dauerunterkünfte für Flüchtlinge mit einer Kapazität von jeweils 400 bis 800 Plätzen zu erschließen, erklärt Anna Leipprand, Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Bezirksvertretung IX:
„Die große Zahl der Flüchtlinge stellt die Stadt Essen vor eine schwierige Aufgabe. Die Grünen im Bezirk IX begrüßen es, dass die Verwaltung die Unterbringung in Zeltdörfern beenden will und verstärkt über die langfristige Vermittlung der Flüchtlinge in Wohnungen nachdenkt. Die Strategien für die kurzfristige und die langfristige Unterbringung müssen aber getrennt diskutiert und alle Alternativen ernsthaft geprüft werden.
Die Versiegelung von riesigen, geschützten Grünflächen am Siedlungsrand lehnen wir weiterhin ab. Stattdessen brauchen wir eine Strategie, die auf vielfältige Lösungen und kleinere Flächen setzt. So sollte die Nutzung leerstehender Immobilien auch im Bezirk IX geprüft werden. Auch wenn das Kloster Schuir kein idealer Standort ist, ist dessen Nutzung als Bestandsgebäude in der aktuellen Notsituation sinnvoll. Das ehemalige IBM-Schulungszentrum in Bredeney gehört ebenso auf die Prüfliste. Die Standorte, an denen jetzt die Flüchtlingsdörfer stehen, sind bereits erschlossen und sollten prioritär als Standorte für feste Unterkünfte in Betracht gezogen werden – also bei uns die Fläche am Volkswald.
Für die langfristige Integration der Flüchtlinge brauchen wir, wie es die Verwaltung vorschlägt, ausreichend Sozialwohnungen in gemischten Quartieren – aber nicht auf der grünen Wiese! Auch im Bezirk IX werden im Rahmen des Konzepts ‚Bedarfsgerechte Flächenentwicklung‘ (Vorlage 1775/2015) kleinere, nicht geschützte Flächen für eine Bebauung geprüft. Hier sollte dieses Ziel berücksichtigt werden.“
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