Wandtke: Künstler Will Lammert hat Würdigung als Namensgeber verdient
Die Ratsfraktion der Grünen beantragt im Hauptausschuss der Stadt Essen am 19.8.2020, den Vor- und den Innenplatz des Südwestfriedhofes in Fulerum in „Will-Lammert-Platz“ zur Erinnerung des Künstlers Will Lammert zu benennen. Walter Wandtke, Ratsherr der Grünen, erklärt hierzu:
„Der 1957 verstorbene Künstler Will Lammert hat eine Würdigung als Namensgeber des Vorplatzes des Südwestfriedhofes verdient. Denn am Haupteingang des Südwestfriedhofes befinden sich in den Scheitelsteinen des Torbogens und in der Trauerhalle wichtige Frühwerke dieses Künstlers.
Will Lammert lebte von 1922 bis 1933 in Essen auf der Margarethenhöhe, wo er in der Künstlerkolonie ein Atelier bewohnte. Viele seiner plastischen Kunstwerke wurden während des Nationalsozialismus zerstört, da die Nazis sein künstlerisches Schaffen als `entartet´ verfemten. Zuletzt wurde sein Werk durch die Sonderausstellung `Aufbruch im Westen´ des Ruhr Museums über die Künstlerkolonie der Margarethenhöhe gewürdigt, die als eines der bedeutendsten künstlerischen Experimente im Ruhrgebiet gilt.
Mit einer Namensgebung `Will-Lammert-Platz´ sollte der Hauptausschuss dem mehrheitlichen Wunsch der Bezirksvertretung 3 folgen. Da der Süd-West Friedhof laut Hauptsatzung der Stadt Essen überbezirkliche Bedeutung besitzt, ist jedoch nur der Hauptausschuss und nicht die Bezirksvertretung zu einer derartigen Benennung befugt.“
Der Antrag der Ratsfraktion der Grünen für den Hauptausschuss am 19.8.2020 hat folgenden Wortlaut:
Namensgebung eines Platzes am Südwestfriedhof
die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt, der Hauptausschuss beschließt,
den Vor- und den Innenplatz des Südwestfriedhofes „Will-Lammert-Platz“ zur Erinnerung des Künstlers Will Lammert zu benennen.
Begründung

2 Plastiken von Will Lammert an der Ostwand des Hauses der Technik , vor dem Zerstörungswerk im NS glücklicherweise verschont.
Will Lammert (05.01.1892 – 30.10.1957) lebte von 1922 bis 1933 in Essen auf der Margarethenhöhe. 1922 zog es Ihn gleichzeitig mit dem Museum Folkwang nach Essen. In der Künstlerkolonie auf der Essener Margarethenhöhe bezog er ein Atelier. Von ihm entstanden auf der Margarethenhöhe unter anderem baugebundene Plastiken an den Häusern des Architekten Georg Metzendorf, zum Beispiel tönerne Katzen an den Torbögen vor dem Robert-Schmoll-Platz.
Mit der Ausstellung „Aufbruch im Westen“ hat das Ruhr Museum gerade die Künstlerkolonie der Mararethenhöhe gewürdigt, die als eines der bedeutendsten künstlerischen Experimente im Ruhrgebiet gilt. Für die kulturelle Entwicklung der Stadt war die Kolonie von großer Bedeutung.
Am Haupteingang des Südwestfriedhofes befinden sich in den Scheitelsteinen des Torbogens und in der Trauerhalle (segnender Christus) wichtige Frühwerke von Will Lammert. Da sein künstlerisches Schaffen insbesondere von den Nationalsozialisten als entartet verfemt wurde, wurden nach der Machtübernahme im Frühjahr 1933 viele seiner plastischen Werke gerade an öffentlichen sichtbaren Gebäuden von den neuen Machthabern der NSDAP zerstört.

Früherer Sitz der AWO am Pferdemarkt: die ursprünglich von Will Lammert erstellten Bauleute-Plastiken wurden 1933 zerstört.
Der Südwestfriedhof in Fulerum ist einer der wenigen Orte in unserer Stadt, der durch besondere bautechnische Umstände in seiner Architektur noch unzerstörte Plastiken des künstlerischen Schaffens von Will Lammert bewahren konnte. Am 21.11. 2019 wurde mit deutlicher Mehrheit von der Bezirksvertretung III der Beschluss gefasst, der hier genannten Örtlichkeit den Namen des Künstlers Will Lammert zu geben.
Da der Süd-West Friedhof laut Hauptsatzung der Stadt Essen überbezirkliche Bedeutung besitzt, ist nach ausführlicher Zuständigkeitsprüfung jedoch der Hauptausschuss und nicht die Bezirksvertretung zu einer derartigen Benennung befugt.
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Dazu erklärt Ernst Potthoff, verkehrspolitischer Sprecher der Ratsfraktion der Grünen:
„Die Schaffung von deutlich vom Autoverkehr abgetrennten Radwegen auf der B 224 in Werden, Fischlaken und Heidhausen stellt eine entscheidende Maßnahme zur Förderung des Radverkehrs dar. Denn bei dieser Strecke handelt sich um die zentrale, steigungsärmste Verkehrsachse zwischen diesen Stadtteilen. Längs dieser Achse werden auch die am häufigsten frequentierten Ziele dieser Stadtteile (Altstadt Werden, Krankenhäuser, Universität, Abteikirche, große Einkaufsmärkte, Schulen und Kindergärten) miteinander verbunden.
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