Bezirksvertretung V:
SPD/CDU/EBB wollen keine morgendliche Taktverdichtung der U17 /U11
Im morgendlichen Berufsverkehr, insbesondere unmittelbar vor dem üblichen Unterrichtsbeginn der Schulen um 8.00 Uhr sind die U-Bahnzüge zwischen Karnap, Altenessen und Hauptbahnhof oft so voll, dass selbst unter Ellbogeneinsatz kein Platz mehr verfügbar ist. Problematische, wie gefährliche Rangeleien an der Bahnsteigkante sind da nicht auszuschließen.
Erst ab dem U-Bahnhaltepunkt „Karlsplatz“ Richtung Süden gibt es einen 5-Minutentakt durch die Linien U11und U17. Das gilt es wenigstens in den absoluten Verkehrsspitzenzeiten auf die Haltestellen weiter im Norden auszudehnen.
Zusätzliche Reserven im betagten zum Teil bereits über 40 Jahre alten Wagenpark der Ruhrbahn sind aber nicht verhanden, eher gibt es das zusätzliche Problem reparaturbedingter Totalausfälle. Auch wenn es gerade für grüne Kommunalpolitik eine sehr sinnvolle Aufgabe ist, diese Zeitspannen zu verkürzen:
Bis die defizitäre Ruhrbahn tatsächlich in der Lage ist, eine nennenswerte Anzahl moderner neuer U-Bahnwagen anzuschaffen, werden noch Jahre ins Land gehen, auf die wir nicht warten sollten. SPD/CDU und EBB in der Bezirksvertretung V wollen sich diese Zeit aber in aller Ruhe nehmen und fahren bis dahin wahrscheinlich sowieso nur mit dem PKW in die Stadt.
Nicht erst auf neue U-Bahnen warten
Um kurzfristig trotzdem eine kleine Verbesserung des aktuell deutlich unzureichenden Verkehrsangebots auf der U11/U17, also zweier Hauptstrecken der Ruhrbahn zu erreichen, müssen jetzt kleinere Schritte probiert werden.
Ahmad Omeirat, grünes Ratsmitglied und Bezirksvertreter in der BV 5, hatte am 26. März einen Dringlichkeitsantrag zur kurzfristigen ÖPNV-Taktverdichtung vorgelegt.
In der Bezirksvertretungssitzung in Altenessen hatten die Grünen beantragt, durch die Ruhrbahn prüfen zu lassen, zumindest in der morgendlichen Hauptverkehrszeit zusätzliche Einsatzwagen der U-Bahn bis zur Wendeschleife „Alte Landstrasse“ an der Stadtgrenze nach Gelsenkirchen fahren zu lassen. Aktuell enden ja alle Fahrten, bzw. Kurse der U17 bereits am Karlsplatz unmittelbar nördlich des Altenessener Ortskerns. Im Sinne der ÖPNV-Nutzer*innen wäre sicherlich die Durchstreckung auch der U17 bis nach Gelsenkirchen die komfortablere Lösung. Mit ihrem zusätzlichen Bedarf an Fahrzeugen und Personaleinsatz allerdings wäre das eine Forderung an die Ruhrbahn, die wegen deutlich höheren Kosten weniger Chancen auf kurzfristige Umsetzung hat.
SPD/CDU/EBB in der BV 5 hatten kein Interesse an der morgendlichen Nord-Verlängerung der Linie U17 bis Karnap und lehnten die Grünen Antrag rundum ab. Auf einmal schien es der SPD wichtig, die U-Bahnlinien dann auch bis Gelsenkirchen-Horst zu verdichten. Die SPD behauptete schlicht, der Grüne Antrag sei gar nicht umfassend genug, zu einem eigenen Antrag oder einem Ergänzungstext zur Taktverbesserung rafften sich die Sozialdemkraten aber leider auch nicht auf. Den Schaden haben jetzt aber nicht die Grünen im essener Norden, sollen alle ÖPNV-Nutz*erinnen im Stadtteil, die weiter auf einen 5-Minutentakt verzichten müssen.
Zusätzlichen E-Wagenverkehr der Linien U17/U11 prüfen
Der von SPD/CDU/EBB abgelehnte Grüne Antrag im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Zwiehoff,
Bündnis 90/Die Grünen in der Bezirksvertretung V beantragen, die Bezirksvertretung beschließt:
Die Ruhrbahn wird gebeten, die Möglichkeiten für eine Verstärkung des U-Bahn-Angebotes der Linien U 17 und U 11 in der morgendlichen Hauptverkehrszeit zwischen 6.30 – 8.00 Uhr darzustellen. Im Bezirk V muss insbesondere der Linienbereich nördlich des Karlsplatzes bis zur Stadtgrenze nach Gelsenkirchen besser versorgt werden. Dazu sollte geprüft werden, inwieweit kurzfristig eine zeitweilige Verlängerung der Fahrten der U 17 bis zur Wendeschleife „Alte Landstrasse“ umsetzbar ist.
Begründung:
Die Kapazitäten der Ruhrbahn im morgendlichen wie abendlichen Berufsverkehrs sind auf vielen U-Bahnlinien schon lange unzureichend. Das trifft insbesondere auf das Angebot der U 11 und der U 17 zwischen Stadtmitte und dem Essener Norden zu. Eine Verbesserung dieses ÖPNV-Angebotes scheitert oft an fehlenden Zügen oder Fahrerinnen und Fahrern. Manchmal kann aber auch bereits eine kleinere Planumstellung helfen. Da die überlastete U-Bahn-Nordstrecke durch den jüngsten schrecklichen Personenunfall an der Haltestelle „II.Schichtstrasse“ zu trauriger Berühmheit gelangte, sollten jetzt auch besondere kurzfristig wirksame Maßnahmen getroffen werden, um Drängeleien vor überfüllten U-Bahnen verhindern zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Ahmad Omeirat
Bezirksvertreter Bündnis 90/ Die Grünen
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