Grüne Kritik: Trauerspiel der NRW-Bildungspolitik:
Der grüne Essener Landtagsabgeordnete Mehrdad Mostofizadeh zeigt sich zum Ausstieg der Essener Gymnasien aus der Inklusion enttäuscht:
„Der Ausstieg der Gymnasien aus der Inklusion ist fatal. Er kommt, weil die Rahmenbedingungen sich an den Schulen massiv verschlechtert haben. Die Ankündigung der Schulministerin, man werde die personelle Ausstattung verbessern, war nur heiße Luft. Die in den Eckpunkten versprochene Senkung der Klassenstärke auf 25 bei Klassen des gemeinsamen Lernens, wird faktisch nicht kommen.
Die FDP will – das wird aus den Worten von Herrn Witzel ( FDP-Landtagsabgeordneter) überdeutlich – diese Bildungsaufgabe auf die nicht-gymnasialen Schulformen beschränken. Sie spaltet damit die Schülerschaft, missachtet das Menschenrecht auf freie Wahl der Schulformen auch für behinderte Schülerinnen und Schüler und führt damit einen gesellschaftspolitischen Rückschritt herbei.“
Gemeinsame soziale Lernerfahrungen ermöglichen
Auch die Essener Stadratsfraktion der Grünen kritisiert den Beschluss der Schulkonferenzen der vier Gymnasien, die bisher auch inklusiven Unterricht angeboten haben, sich von dieser pädagogischen Aufgabe zu verabschieden.
Walter Wandtke, grüner Ratsherr und schulpolitischer Sprecher der Fraktion: „Tatsächlich liegt der schwarze Peter nicht ausgerechnet bei den 4 Gymnasien, die sich in den letzten Schuljahren mit Schulkonzepten befasst haben, wie zielgleicher und zieldifferenter Unterricht verantwortungsvoll in gymnasiale Lerngruppen integriert werden kann. NRW-Landesregierung und FDP-Schulministerin Yvonne Gebauer verfolgen hier leider ein elitäres Bildungskonzept, das bisherige, schwer erkämpfte Erfolge inklusiven Lernens bewusst torpediert.
![](https://gruene-essen.de/kreisverband/wp-content/uploads/sites/2/2019/01/Elke-Fair-trade-GS-Holsterh-400x262.jpg)
Unter anderem die Gesamtschule Holsterhausen wird weiterhin auch inlusiven Unterricht anbieten – hier bei einer Auszeichnung als „Fair Trade Schule“
Schule darf an Gymnasien, deren Schüler*innen ja nicht alle eine rein intellektuelle Universitätsausbildung einschlagen werden, nicht nur aus möglichst rationellem Wissensinput bestehen. Von der Aufgabe, auch heterogene Lerngruppen mit einem guten intellektuellem, wie sozial verantwortlichem Erfahrungsschatz zu versorgen, sollten die Gymnasien besser nicht entbunden werden. Erst recht nicht, wenn jetzt mit wiedereingeführtem 13. Schuljahr Stress und Zeitdruck bis zum Abitur sinken können. Wenn NRW diese Bildungsaufgabe auf die anderen nicht-gymnasialen Schulformen beschränken will, arbeitet sie am gesellschaftspolitischen Rückschritt.“
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