Wandtke: Chance für politische Bildung gegen rechte Ideologie
Die Ratsfraktion der Grünen unterstützt die Entscheidung der Rheinischen Denkmalbehörde, die Krankenhauskapelle im Hyssensstift-Krankenhaus unter Denkmalschutz zu stellen. Walter Wandtke, sachverständiger Bürger der Grünen für Denkmalfragen im Planungsausschuss der Stadt, erklärt hierzu:
„Der Erhalt dieser als eine Art Rittersaal gestalteten Kapelle kann ein wichtiger Beitrag zur politischen Bildung insbesondere gegen rechtsradikale Tendenzen sein, die sich auch heute mitten in der Gesellschaft erschreckend schnell verbreiten. Sie ist mit ihrer Gesamtgestaltung von der Holzdecke mit den Hakenkreuzfächern, der Bildikonographie der Fenstergestaltung und dem früheren Altarbild eines blonden Erlöserjesus ein bemerkenswertes Zeugnis dafür, wie sich die nationalsozialistische Ideologie nach der Machtübernahme der NSDAP auch im religiösen Raum ausbreiten konnte.
Gerade in den künstlerisch-architektonischen Hinterlassenschaften im kirchlichen Raum trat dieses Einsickern der brauen Ideologie häufig eben nicht plump auf, sondern wurde in feinen Anspielungen und Symboliken durchdekliniert. Es ist zu hoffen, dass Stadt Essen und die evangelische Kirche die Entscheidung der Denkmalbehörde doch noch als besondere Chance betrachten können, an diesem Ort mit politischer Bildung gegen neo-nazistische, bzw. fremdenfeindliche Bewegungen anzutreten. Der Kapelle mit viel weißer Farbe und dem Abbau der Hakenkreuzdecke ihre Geschichte zu nehmen, ist dafür der falsche Weg.“
Im Ratsausschuss für Stadtplanung steht der Denkmalschutz für die Krankenhauskapelle der Huyssensstiftung am 6. Februar auf der Tagesordnung.
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„Der 1957 verstorbene Künstler Will Lammert hat eine Würdigung als Namensgeber des Vorplatzes des Südwestfriedhofes verdient. Denn am Haupteingang des Südwestfriedhofes befinden sich in den Scheitelsteinen des Torbogens und in der Trauerhalle wichtige Frühwerke dieses Künstlers.
Will Lammert lebte von 1922 bis 1933 in Essen auf der Margarethenhöhe, wo er in der Künstlerkolonie ein Atelier bewohnte. Viele seiner plastischen Kunstwerke wurden während des Nationalsozialismus zerstört, da die Nazis sein künstlerisches Schaffen als `entartet´ verfemten. Zuletzt wurde sein Werk durch die Sonderausstellung `Aufbruch im Westen´ des Ruhr Museums über die Künstlerkolonie der Margarethenhöhe gewürdigt, die als eines der bedeutendsten künstlerischen Experimente im Ruhrgebiet gilt.
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– einfach die Hakenkreuze Rausreißen ist auch keine Lösung:
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