Zwei positive Ergebnisse gibt es von der Sitzung des Planungsausschusses der Stadt Essen (ASP) zu vermelden. Der Ausschuss bestätigte zwei Ergebnisse der interfraktionellen Arbeitsgruppe zum RS1, demzufolge der Brückenbau über die Gladbecker Straße als Anbindung im Westen und eine Lösung für die Gleisanbindung von Evonik als Hindernis im Osten forciert werden sollen. Diese Informationen sind dem Landesbetrieb Straßen.NRW am 5. April in einem Gespräch mit der Essener Stadtverwaltung weitergegeben worden. Ergänzt wurde noch, dass ein schneller Abriss der Eisenbahnbrücken und Neubau einer Brücke für den RS1 über die Schützenbahn erfolgen soll.
Die Verwaltungsvorlage zum Thema RS1, wonach die drei Varianten der Machbarkeitsstudie „Eltingviertel / Viehofer Platz“ in Abstimmung mit Straßen.NRW einer weiteren Vertiefung und Entwicklung unterzogen und Gespräche mit potenziellen Investoren geführt werden sollen, war unter den Ausschussmitgliedern noch unumstritten.
Ansonsten drückten CDU und SPD nicht gerade auf die Tube. Man solle doch eher mit 3 bis 5 Jahren Bauzeit für die Brücken rechnen (mit dem üblichen Erfahrungen/Schlendrian). Ernsthafte Bemühungen um beschleunigte Abläufe sehen anders aus. Das angepeilte Ziel, den RS1 bis 2020 fertig zu stellen, löst bei der GroKo wie beim Planungsdezernenten Hans-Jürgen Best keine besonderen Anstrengungen aus. Stattdessen wird hier ein Eindruck von Fatalismus vermittelt.
SPD und CDU ziehen durch
Hatten SPD und CDU ursprünglich beantragt, die Variante 3 mit dem Bau des Radwegs über Dächer und Hochhäuser mit Priorität zu prüfen, so verschlimmbesserten sie diesen Antrag durch eine Änderung zwei Tage vor der ASP-Sitzung. Nun soll eine weitere Variante geprüft werden mit einer ebenerdigen Führung des RS1 im Eltingviertel nach Abriss des kompletten Bahndamms. Der Antrag stößt bei GRÜNEN, Linken und FDP auf Ablehnung. Ratsherr Kutzner (CDU) ging auf die Argumente der GRÜNEN ein. Er musste beipflichten, dass die neue Variante möglicherweise scheitern könne, weil weder die Finanzierung für den Abriss des Bahndamms (Warum sollte das Land oder ein Investor diese Zusatzkosten übernehmen?) noch die Machbarkeit gesichert seien. Christoph Kerscht (Grüne) stellte klar, dass diese Variante wegen des zu großen Gefälles bei den Brückenrampen nicht mit den Kriterien für Radschnellwege zu vereinbaren ist. Am Abstimmungsergebnis änderte dies jedoch nichts: GroKo allein und unbeirrt gegen die gesamte Opposition. Nicht gehört wurden dabei auch Stimmen aus dem Stadtviertel.
Auch die Interessengemeinschaft Nördliche City hatte sich im Vorfeld der Sitzung gegen die von der GroKo bis dato bevorzugte Variante 3 wegen einer zu dichten Bebauung ausgesprochen. Sie schlägt (wie Grüne u. ADFC auch) nur einen Teilrückbau des Bahndamms vor. Das Teilstück zwischen Altenessener Straße und der hochfrequenten Gladbecker Straße könnte als ´Highline´ für die Bevölkerung des Viertels durch eine intelligente Gestaltung als kleine Grünzone erhalten bleiben. Zugleich wäre eine Verbindung zwischen dem Eltingviertel und dem Universitäts-Viertel zeitnah realisierbar!
GRÜNER Antrag bleibt auf der Strecke
Die GRÜNEN haben – unterstützt durch die Fahrradverbände – beantragt, nach Bau der Brücke und des Umbaus des notwendigen Evonik-Gleisanschlusses eine provisorische Führung des RS1 im Eltingviertel durchzuführen, um eine schnelle Realisierung sicher zu stellen. So könnte man den Verlauf des Radwegs mit der angestrebten Bebauung bei deren Verwirklichung gegebenenfalls noch ändern. Der Antrag wurde jedoch von SPD, CDU und FDP abgelehnt. Das Argumentationsmuster von SPD und CDU gegen diesen Antrag ging so: Wenn der Brückenschlag an der Gladbecker Straße eh drei bis fünf Jahre dauert, dann sei man auch in der Planung zur weiteren Bebauung des Eltingviertels und der Suche nach einem Investor fündig geworden. Dieser blauäugige Optimismus steht im vollkommenen Gegensatz zur Gleichgültigkeit bezüglich der Bauzeit für die Brücke über die Gladbecker Straße. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
der grüne Antrag im Planungsausschuss zum Radschnellweg am Eltingviertel
Joachim Drell
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„Die ständigen Prüfaufträge von SPD und CDU haben zu nichts als Geldverschwendung und unnötiger Verzögerung von Essens wichtigstem Radverkehrsprojekt geführt. Dass eine Führung des RS1 in heutiger Höhenlage die wirtschaftlichste und städtebaulich beste Lösung ist, haben uns die Fachleute bereits vor über zwei Jahren dargelegt.
Spätestens mit der Machbarkeitsstudie des Planungsbüros ASTOC vom April 2017 wurde klar, dass der RS1 am besten über den Bahndamm der ehemaligen Rheinischen Bahn geführt wird.